Freitag, 22. Januar 2021

Urgh! (Das Magazin Für Musikfreaks & Vinylfetischten) 03-91 (Leipzig)

 Urgh! (Das Magazin Für Musikfreaks & Vinylfetischisten) 03-91 (Leipzig)

1992

Kommen wir hier gleich zu Dieter's 3tem Urgh! Es wird immer interessanter, eine 4 seitige Vita von Rosengarten, mit viel liebe zum Detail. Hartmut Records nutzt das Urgh! als Werbeplattform und nicht nur das Hartmut (Holger Olay, Die Art) ergießt sich gleich noch in den Rezessionen. Auch das zum Tape zum Zine scheint mir ausgezeichnetes zu sein, leider etwas schwierig. Wir haben aber weder Kosten noch Mühen gescheut und die laufenden Verhandlungen, lassen den Schluss zu, das es in bälde auch akustisches im Zusammenhang mit Urgh! zu hören gibt. Vielleicht noch der Hinweis, Dieter hat auch noch mal im Parocktikum Wiki  (hier natürlich als Punkpabst) versucht die Sache rund zu Machen.

Ein kleine (die frühen Jahre) Vita dann hier noch.

Mein Vorleben als Musiker, eher Musik-Macher, hatte leider nicht zu ausreichend kreativem Selbstbewusstsein geführt. Ab 1982 (da war ich 16) betrieb ich mit Schulfreunden die D.I.Y. Proberaum-Band "0815". Mit dem Abstand der Jahrzehnte betrachtet handelte es sich dabei um sowas wie Emo-Punkrock, textlich auf jeden Fall, musikalisch aber eher wegen der als beschämend empfundenen limitierten Kompositions- und Instrumenten-Kompetenz. Eine "richtige" Punkband hatte keiner von uns bis dahin gesehen oder gehört! Bis Ende 1984 schwangen wir uns mit fleißigem Proben auf unseren persönlich erreichbaren "Olymp" hinauf, der in einem glücklicherweise dokumentierten Wohnzimmerkonzert und einigen wenigen "Rehearsals" bestand. 35 Jahre später fanden diese ihre finale Bestimmung im Umfeld des "Heldenstadt Anders" Samplers & Festivals. Aber das soll hier nur Nebensache bleiben.

Unsere "Bäänd" fiel jedenfalls nach jenem Konzert im Verlauf weiterer eineinhalb Jahre durch ebenso über ambitioniertes wie zielloses Weiter-Herumprobieren langsam aber sicher auseinander. Kurioserweise hätten mir aber ausgerechnet die Konzert-Erfahrungen, die ich ab 1985 im Leipziger "Untergrund" gewann, den Beweis liefern können, dass wir mit "0815" eigentlich auf dem richtigen Weg waren. Schon davor, ab 1980/81 schnupperte ich begierig die Live-Atmosphäre bei den derzeit üblichen Ostrock-Formationen wie "Silly", "Puhdys", "Berluc" oder "Reform", die mich trotz dröger Staatskonformität mit dem Rausch des Live-Rock infizierten. Ab 1985 setzte ausgerechnet meine Lehre als Offsetdrucker in Leipzig neue Akzente: in meinem Lehrbetrieb arbeiteten nicht nur mehrere deutlich als solche erkennbare Punk-Fans, sondern auch Jungmusiker u.a. von den schon aktiven oder später gegründeten Bands wie "Khaki", "Victim", "Kulturwille" und vor allem den ab Ende 1985 so neu benannten "Die Art". Deren Sänger Makarios wurde mein freundlicher Punk-Mentor und versorgte mich, neben Infos zu für mich aufregenden "neuen" Bands wie "The Damned", "New Order" oder "Joy Division", auch mit regelmäßig mundzumund propagierten Konzert-Tipps. Nach den ersten unsicheren Hingeh-Versuchen wurde ich rasch Stammgast in zwielichtigen Etablissements wie dem Eiskeller, später der Moritzbastei, dem "Sack", den zweckentfremdeten Kinosälen in Connewitz, Reudnitz und Böhlitz-Ehrenberg usw. Als mich ein anderer Mitlehrling & Freund 1986 auf das seinerzeit kaum glaubliche Programm des PAROCKTIKUM im DDR-Radio aufmerksam machte, waren meine musikalischen Koordinaten für die folgenden Jahre gesetzt. Auf Livekonzert folgte Radiohören folgte Mitschneiden folgte Livekonzert folgte ... alles zur Kompensation meines durchaus anstrengenden Berufslebens im Dreischichtsystem. Ab 1987 reiste ich auch in andere Städte zu Konzerten, Kampftrinken mit Gleichgesinnten inklusive, manche jahrzehntelange Freundschaft begann in dieser Zeit (Freundin hatte ich da übrigens keine ...).


u.a. dabei

Be hip, be HARTMUT
Nasi & Ist Comets (Comic)
Szene:
Ich versprach Dir nie einen ROSENGARTEN, Fakten, Zahlen und ein Versuch über die einst wichtigste Gruppe der Welt (für mich)
BACKSTAGE:
Zu 1/4 Schamane, zu 3/4 Lümmel, Wayne Hussey, der Missionar im Test
KONZERT:
Dave Brubeck, Mi ster Take Five ließ keinen im Regen stehn, Enterta i nment mit Lackschuh, Charme und Spitzentuch auf Seite
V.I.P.:
Erinnerung an die Zukunft, KEVIN COYNE bleibt nicht allein Zuhaus, Ein wehmütiger Blick ins Jahr 2044
Roots:
Frische nackte Tatsachen! Die LEGENDARY SILVER COTTON BLOSSOMS, und Amerika : eine Nation ließt ihnen zu Füßen
Hartmut:
machen dir die Wareneingangskontrolle, selbstverständlich dürfen auch Knuts , Gernots usw. lesen
Altplaste:
Für sentimentale Hornbrillen, für neugierige Schatzsucher also für alle Jäger und Sammler, wühlten wir in der ALTFPLSASTE und stießen auf rundes schwarzes Zeug von China Crisis, Martha & The Muffins und weitere 101 Records
Story:
The Amazing; Charlie Svmpbirth macht uns das besondere Weihnachtsgeschenk

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