URGH! 02-91 (Leipzig)
1991
Der in No.2 angepeilte vierteljährliche (!) Erscheinungsmodus war sportlich gedacht und konnte nicht eingehalten werden, obwohl schnell eine inhaltliche Expansion möglich wurde. Zum einen durch Mit-Schreibende, zum zweiten durch teilweise sogar bezahlte aber ausschließlich themennahe Inserate (Plattenbörsen, Kleinvertriebe, Record Releases, Konzertdaten), und zum dritten durch Rezensionsmaterial, das erst tröpfelnd, bald anschwellend eintrudelte. Schon ab No.2 machte ich Werbung für den "Hartmut-Vertrieb", über den Makarios die Produkte von "Die Art" und Tapes und Tonträger von befreundeten Bands feilbot. Daraus entstand die Idee, das URGH! zum Hartmut-Abomagazin zu machen, dessen Mailorder-Kunden bekamen also alle ab No.3 das Heft gratis als Katalog zugeschickt. Die Auflage stieg, und langsam artete das in Arbeit aus, ein Haufen Leute wollte & erwartete was von mir, das glückselige Refugium für meinen "Insel-Geschmack" uferte aus, was auch kreative "Seitentriebe" wie die Retro-Ausgabe No. 4 1/2 (ausschließlich Musik der 60er und 70er) hervorbrachte. Überwältigt und gleichzeitig gestresst von diesen Entwicklungen verlor ich meine eigenen Intentionen aus den Augen. Die Ausgabe No.6 (September 1993, Auflage 400) war Höhe- und Endpunkt dieser Entwicklung. Hierin war das inhaltliche Gleichgewicht aus fremdbestimmten und selbstgewählten Themen weitgehend zufriedenstellend. Danach löste sich allerdings die Hartmut-Konstellation auf, und so ging auch mir allmählich die Puste aus. Erst fast zwei Jahre später (Juni 1995) war die No.7 fertig, erstmals "erlöst" vom Lieferzwang konnte ich mich darin inhaltlich und auch gestalterisch vollkommen frei entfalten, sozusagen "Back to the Roots" auf höherem Erfahrungs-Niveau. Danach schlug das "reale Leben" zu: Studienbeginn ... Vater werden ... Fun while it lasted! (to be continued ...?????)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen